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Quiten ist schlicht das Verbinden meist dreier Stoffschichten mittels feiner Steppstiche, um etwas Wärmendes zu schaffen (trad.) oder, wie bei den modernen Art-Quilts, eine Plastizität als besonderes künstlerisches Element.
Vor allem aber: Quilten ist Magie...
und eine überwiegend weibliche Tradition, welche (so wie zahlreiche andere weibliche Lebensäußerungen) eine Abwertung erfahren hat als nette, aber nicht wirklich ernst zu nehmende Handarbeit - zu Unrecht, je weiter frau den blut-roten Faden aufrollt bis hin zu den drei Nornen - den Schicksalsgöttinnen, welche am Fuße der Weltenesche die Schicksalsfäden spinnen, oder zur indianischen "Spinnenfrau" - der Weltenweberin...
Wenn ich quilte, verbinde ich drei Ebenen miteinander, mit dem Schicksalsfaden in der Hand durchfahre ich die untere, mittlere und die obere Ebene - wie die Schamanin, welche sich beim Schamanenflug sicher durch die untere, mittlere und die obere Welt bewegt.
Ich tanze den Faden, wirke magische Formen in Stoff, ringe mit der handwerklichen Herausforderung ebenso wie mit den Widrigkeiten des Lebens und schneide ihn ab wie die Nabelschnur, wenn ein Bild "geboren" ist, um an anderer Stelle neu zu schöpfen - ein unendliches, farbiges Band der Kreativität, was mich mit meinem inneren Seelen-Selbst, mit Anderen, mit meiner Kraft und Lebensfreude verbindet.